Ganz Deutschland macht kollektiv "ooooohaa!", "Süüüß!" und "Watt is´ der flauschig!". Die Marketingmaschinerie läuft auf Hochtouren. Es gibt bereits zwei "Knut-Lieder" samt Handy-Klingelton, Postkarten mit dem arktischen Pelzvieh, Teddybären und Knut-Shirts. Der Berliner Zoo macht einen Umsatz wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
Was ich vor zwei Wochen für einen üblichen Lückenfüller in den Nachrichten gehalten habe, hat sich schon fast zu einem hobbymäßigen Massenrausch gemausert. Die Medien sind froh, einen solchen Publikumsmagneten in ihr Programm einspeisen zu können und der immer schwelende Vorwurf, sie würden meist nur schlechte Nachrichten bringen, wird augenscheinlich hinweggefegt.
Wieder etwas mehr Spassgesellschaft! Solange es Knut gut geht, geht es seinen Verwandten auch gut und damit kann die Sache mit dem Klimawandel doch gar nicht so schlimm sein!
Nach der Fußball -und der Handball-WM gibt es endlich wieder mal einen Grund für kollektiv gute Laune! Diesmal vielleicht ohne Deutschlandfahne, aber wir haben ja auch kein konkurrierendes französischen Nilpferd-Baby im Gehege nebenan.
Wie auch im Fußball-Sommer sind alle hin und weg und kaum einer stört sich ernsthaft daran, dass dem Bürger immermehr Verbote auferlegt werden, er immer öfter als unmünding deklariert wird. Ausgerechnet von der Generation Politiker, die früher gegen Verbote protestiert haben und mitunter auch Steine geschmissen haben.
Das krasseste mir bekannte Beispiel, wo die staatliche Überwachung und die unterstellte Unmündigkeit der Bürger am besten zur Geltung kommt, ist die Steuerverschwendung in und um Deutschlands Fußballstadien.
Aufgeschreckt durch prügelnde Hools in Polen, ausrastende Italiener, Franzosen und Griechen wird in Deutschland schon Monate, Jahre vor der Image-WM jedem Fußballfan ein Polizist zur Seite gestellt. So kommt es nicht selten vor, dass mehr Polizisten am Sonntag im Stadion stehen als Gästefans. Man wird gefilmt und es kann durchaus passieren, dass man nach einer Ausweiskontrolle in der "Gewalttäter Sport"-Datei der Polizei landet. Nein, dazu muss man nicht einmal am Stadionzaun gerüttelt haben. Alles rein präventiv! Sicher ist sicher!
Der Bürger soll vor sich selbst geschützt werden. Er hat stets das Bestreben sich selbst zu verstümmeln, grün und blau zu schlagen und zu vergiften.
Daher nun das Rauchverbot. Wir müssen einsehen: Wir können einfach nicht auf uns selber Acht geben! Da ein Stadionbesuch potential zu gefährlich ist, brauchen wir 300 Polizisten im Stadion! Ganz einfach! Es wird endlich Zeit, dass Piercings, Tättowierungen und Fahrradfahren auch verboten werden! Man könnte sich infizieren, Knochen brechen oder einen Sprachfehler erleiden.
Wir sollten die gewählten Politiker darüber entscheiden lassen, was für uns gut ist. Wir verstehen von solchen Dingen ohnehin zuwenig und sind selbstzerstörerisch bis ins Mark.
Und wenn dann Alkohol, Rauchen, Fahrradfahren und Butterbrot essen mit 1000-Eurostrafen belegt ist, können wir uns die Liveschaltung in den Berliner Zoo per Fernseher antun. Der Weg dahin wäre einfach zu mörderisch und sollte unbedingt vermieden werden. Aber das stört uns ja nicht. Knut ist sooooo knuffig, dass uns bei seinem Anblick nichts mehr zu stören braucht. Und wenn das Wollknäuel groß und zu langweilig geworden ist, können wir immer noch umschalten: "Willkommen! In wenigen Augenblicken ist es soweit: Tom Cruise wird vor unseren Kameras live seine Frau verspeisen und ihren Mutterkuchen heiraten! Bleiben sie dran - es folgen nur 22 Sekunden Werbung!"
Was ich vor zwei Wochen für einen üblichen Lückenfüller in den Nachrichten gehalten habe, hat sich schon fast zu einem hobbymäßigen Massenrausch gemausert. Die Medien sind froh, einen solchen Publikumsmagneten in ihr Programm einspeisen zu können und der immer schwelende Vorwurf, sie würden meist nur schlechte Nachrichten bringen, wird augenscheinlich hinweggefegt.
Wieder etwas mehr Spassgesellschaft! Solange es Knut gut geht, geht es seinen Verwandten auch gut und damit kann die Sache mit dem Klimawandel doch gar nicht so schlimm sein!
Nach der Fußball -und der Handball-WM gibt es endlich wieder mal einen Grund für kollektiv gute Laune! Diesmal vielleicht ohne Deutschlandfahne, aber wir haben ja auch kein konkurrierendes französischen Nilpferd-Baby im Gehege nebenan.
Wie auch im Fußball-Sommer sind alle hin und weg und kaum einer stört sich ernsthaft daran, dass dem Bürger immermehr Verbote auferlegt werden, er immer öfter als unmünding deklariert wird. Ausgerechnet von der Generation Politiker, die früher gegen Verbote protestiert haben und mitunter auch Steine geschmissen haben.
Das krasseste mir bekannte Beispiel, wo die staatliche Überwachung und die unterstellte Unmündigkeit der Bürger am besten zur Geltung kommt, ist die Steuerverschwendung in und um Deutschlands Fußballstadien.
Aufgeschreckt durch prügelnde Hools in Polen, ausrastende Italiener, Franzosen und Griechen wird in Deutschland schon Monate, Jahre vor der Image-WM jedem Fußballfan ein Polizist zur Seite gestellt. So kommt es nicht selten vor, dass mehr Polizisten am Sonntag im Stadion stehen als Gästefans. Man wird gefilmt und es kann durchaus passieren, dass man nach einer Ausweiskontrolle in der "Gewalttäter Sport"-Datei der Polizei landet. Nein, dazu muss man nicht einmal am Stadionzaun gerüttelt haben. Alles rein präventiv! Sicher ist sicher!
Der Bürger soll vor sich selbst geschützt werden. Er hat stets das Bestreben sich selbst zu verstümmeln, grün und blau zu schlagen und zu vergiften.
Daher nun das Rauchverbot. Wir müssen einsehen: Wir können einfach nicht auf uns selber Acht geben! Da ein Stadionbesuch potential zu gefährlich ist, brauchen wir 300 Polizisten im Stadion! Ganz einfach! Es wird endlich Zeit, dass Piercings, Tättowierungen und Fahrradfahren auch verboten werden! Man könnte sich infizieren, Knochen brechen oder einen Sprachfehler erleiden.
Wir sollten die gewählten Politiker darüber entscheiden lassen, was für uns gut ist. Wir verstehen von solchen Dingen ohnehin zuwenig und sind selbstzerstörerisch bis ins Mark.
Und wenn dann Alkohol, Rauchen, Fahrradfahren und Butterbrot essen mit 1000-Eurostrafen belegt ist, können wir uns die Liveschaltung in den Berliner Zoo per Fernseher antun. Der Weg dahin wäre einfach zu mörderisch und sollte unbedingt vermieden werden. Aber das stört uns ja nicht. Knut ist sooooo knuffig, dass uns bei seinem Anblick nichts mehr zu stören braucht. Und wenn das Wollknäuel groß und zu langweilig geworden ist, können wir immer noch umschalten: "Willkommen! In wenigen Augenblicken ist es soweit: Tom Cruise wird vor unseren Kameras live seine Frau verspeisen und ihren Mutterkuchen heiraten! Bleiben sie dran - es folgen nur 22 Sekunden Werbung!"
2 Kommentare:
Gelungen!
Haha! Friss das, du Cruise!
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